Der Autor und Kinderbuchschreiber Andreas Kirchgäßner aus Merdingen am Kaiserstuhl entführte die Kleinen voll Theatralik nicht nur in Phantasiewelten, sondern verstand es auch eindrucksvoll, diese mit der Wirklichkeit zu verknüpfen. Bei den Erst- und Zweitklässlern ließ er Inhalte aus seinem Buch „Kanini“ aufleben, so gut inszeniert, dass auch die Grundschüler ganz wach wurden.
Bei den Dritt- und Viertklässlern ließ Kirchgäßner sich bewusst in die Karten schauen, nicht jedoch ohne ein paar Geheimnisse zu bewahren. „Um Geschichten zu erfinden, braucht man eine Geschichtenerfindertasche und da drin sind Sachen, die helfen, Ideen zu bekommen und Einfälle zu haben“. Jetzt war die Neugier der Kinder geweckt – als der Autor diese Tasche hervorholte und anfing auszupacken.
Neben einem Ball entnahm er einen Trichter, der zunächst große Rätsel aufgab. Das Rätsel war aber zusammen mit dem Autor schnell gelöst: Der Trichter soll helfen Einfälle einzufangen und in den Kopf zu bringen. Probe aufs Exempel?- Natürlich und höchst persönlich: aus Zwiegesprächen mit den Kindern entwickelte er zusammen mit diesen Kleinstgeschichten aus ihrem persönlichen Umfeld.
LUDWEILER „Ein echter Schriftsteller? Wirklich ein ganz echter?“, fragten die Schüler, als sie erfuhren, dass sie Besuch erhalten würden. Berühmten Besuch: Andreas Kirchgäßner, einen bekannten Kinderbuchautor.
Kirchgäßner erfreute die dritten und vierten Klassen der Grundschulen in Ludweiler und Lauterbach. Einen dicken Koffer voller Bücher hatte er dabei und – noch viel wichtiger – einen ganzen Kopf voller Ideen. Denn sein Thema lautete: Wie kommen die Bücher in den Kopf? Diese Frage hat er ganz klar beantwortet. Um es zu verdeutlichen, hatte er einen Trichter dabei. Aber nein, die Ideen fallen nicht einfach oben rein, was den dünnen Haarwuchs am Scheitel des Autors erklären könnte. Nein, die kommen durch die Augen, die Ohren, die Nase und den Mund. Als Seh-Ideen, Hör-Ideen, Riech-Ideen und Schmeck-Ideen.
So erklärt sich auch die Geschichte vom Pfannkuchen-Essen, die er gemeinsam mit Nele erfand. Oder die Geschichte von Anna-Lena und dem sprechenden Bettpfosten.
„Ich fand die Geschichte von der Taxi-Fahrt in Afrika am Lustigsten!“, sagt Leon. „Und die Geräusche waren cool, die er beim Erzählen gemacht hat“, bestätigt Michelle. „Mir hat das Selber-Lesen am meisten Spaß gemacht“, meint Marian. Wer hätte vorher gedacht, dass in einer Autoren-Lesung nicht der Schriftsteller vorliest, sondern die Kinder? Und dass man einen Führerschein am Diaprojektor machen kann? Darauf ist Thore besonders stolz. Und Autogramme gab’s auch, jede Menge sogar. Und Applaus für richtig gute Ideen und Antworten. red./dos