ZISCHUP-INTERVIEW mit Autor Andreas Kirchgäßner.
Schriftsteller Andreas Kirchgäßner stellte sein
Buch "Anazarah" im Martin-Schongauer Gymnasium vor. Marilyn Thoma und
Larissa Boschert aus der Klasse 9a des Martin-Schongauer-Gymnasiums Breisach
haben mit ihm gesprochen.
Zischup: Wie sind Sie
auf die Idee für dieses Buch gekommen?
Andreas
Kirchgäßner: Also
dieses Buch handelt ja von einem Mädchen, das in eine Flut in der Sahara kommt.
Die Sahara ist ja eigentlich eine sehr trockene Gegend. Aber wenn das Wasser in
die Sahara kommt, dann kommt es mit einer ungeheuren Macht und das hab ich
schon mehrfach erlebt. Einmal sehr hautnah, da war ich nämlich mit meiner
Tochter in der Sahara unterwegs und plötzlich kam in der Nacht eine Flut und es
regnete wie verrückt und es füllte sich das Flussbett, in dem wir kampiert
hatten, innerhalb kurzer Zeit. Und meine Tochter schlief da auf der
Luftmatratze selig weiter, bis ich sie wachgerüttelt hatte. Und diese
gefährliche Situation, in der ich dachte: Mensch, die könnte jetzt auf der
Luftmatratze den Fluss hinunter gespült werden – die brachte mich auf die
Grundidee zu dieser Geschichte.
Zischup: Wie lange haben
Sie an dem Buch geschrieben?
Kirchgäßner: Sehr lange, weil ich es zunächst als Drehbuch
geschrieben habe, also ich wollte einen Film daraus machen und ich habe schon
einige Drehbücher geschrieben. Ich habe die Drehbuchförderung nicht bekommen,
aber die Leute von der Drehbuchförderung haben gesagt, dass ich das erst einmal
als Roman schreiben solle. Dann habe ich den Verlag gewechselt und habe das
Buch dort 2010 veröffentlicht.
Zischup: Schreiben Sie
nur Jugendbücher oder auch für Erwachsene?
Kirchgäßner: Ich schreibe meist für Kinder, bisher habe ich sechs
verschiedene Kinderbücher auf den Markt gebracht. Und für Erwachsene schreibe
ich auch, mein erster Roman, den ich veröffentlicht habe, war
"Zeitverlust", ein Roman, der in Ghana spielt.
Zischup: Wo schreiben Sie am liebsten?
Kirchgäßner: Ich schreibe zuhause. Ich sammle zwar, wenn ich
unterwegs bin auf Reisen, da nehme ich sehr viele Töne mit meinem Aufnahmegerät
auf, aber wirklich schreiben tue ich am liebsten zuhause.
Zischup: Wie viele Bücher haben Sie insgesamt veröffentlicht?
Kirchgäßner: Summa Summarum sind es acht Bücher, inklusive Hörbuch
neun.
Zischup: Ist Schreiben Ihr Beruf oder nur Ihr Hobby?
Kirchgäßner: Es ist mein Hauptberuf, von dem ich seit vielen Jahren
lebe. Wobei ich nicht vom Bücherverkaufen lebe, sondern von Dingen, die drum
herum anfallen. Das heißt, ich unterrichte Erwachsene im Drehbuch- und
Romanschreiben, ich leite Schreibwerkstätten mit Jugendlichen und außerdem
mache ich Lesungen für Kinder und für Erwachsene. Und das alles zusammen ergibt
dann einen Beruf, von dem man leben kann.